Schlaghärteprüfer POLDI 38545

Geeignet für Stahl, Aluminiumguss, Bronzeguss, Gusseisen, Walzenkupfer, Gussmessing, Walzmessing

Beschreibung des Gerätes:

Die Prüfeinrichtung besteht aus dem eigentlichem Gerät mit äußeren Halterhülse mit dem Aufnahmekopf für Eindringkörper und Härtevergleichsstab, dem Schlagbolzen mit Druckfeder und der Stahlkugel 10mm als Eindringkörper sowie dem Härtevergleichsstab und der Messlupe oder dem Messmikroskop. Im Aufnahmekopf wird der Härtevergleichsstab zwischen Stahlkugel und Schlagbolzen eingeschoben; durch die Federkraft ist ein sicherer Halt gegeben. Das Gerät wird sodann auf die für die Härteprüfung entsprechend vorbereitete Prüfstelle senkrecht aufgesetzt. Mit dem Schlag des Hammers auf den Schlagbolzen werden gleichzeitig Prüfeindrücke auf der Probe und dem Härtevergleichsstab erzeugt. Beide Prüfeindrücke werden mit der Messlupe oder dem Messmikroskop ausgemessen und aus der Auswertetabelle die Brinellhärte bez. Zugfestigkeit ermittelt. Die Prüfeinrichtung ist in einem handlichen Aufbewahrungskasten untergebracht.

Schlaghärteprüfer POLDI 38545

Technische Daten des Gerätes:

  • Eindringkörper Stahlkugel 10mm Durchmesser
  • Härtevergleichsstab
  • Brinellhärte HB 208
  • Zugfestigkeit 70 Kg/mm² (700 N/mm²)
  • Messlupe
  • Vergrösserung 8 x
  • Skalenwert 0,1mm
  • Skala ( Messbereich) 0 bis 10mm

Handhabung:

Mit der Linken hält man den Prüfer (Kugel nach unten) und mit der Rechten führt man den Eichstab (Schräge voraus) in die Öffnung zwischen Kugel und Schlagbolzen ein. Der Bolzen drückt den Eichstab gegen die Kugel und hält ihn so fest. Durch Feilen bringt man an dem zu prüfenden Stück eine kleine ebene Fläche an und glättet diese durch Schmirgeln. Das beste Ergebnis erzielt man durch einen feinen Schmirgelstrich in einer Richtung.

Prüfvorgang:

Nun setzt man den Prüfer senkrecht auf diese Fläche auf und gibt dem Bolzen möglichst senkrecht mit einem Hammer einen nicht zu kräftigen kurzen Schlag. Hierbei soll der Eindruckdurchmesser am Eichstab nicht mehr als 4,2 mm betragen, da bei größerem Eindruck das Ergebnis durch seitliches nachgeben des Eichstabes verfälscht wird. Ebenso soll die Mitte des nächsten Eindruckes mindestens 15mm weit entfernt sein. Durch den Schlag erzeugt die Kugel je einen Eindruck im zu prüfenden Stück und im Eichstab. Beide Eindruckdurchmesser sind mit der dazu vorgesehenen Ablese Lupe, die eine 0,1 mm Teilung ausweist, möglichst genau zu ermitteln.

Auswertung:

Man sucht in der nachstehenden Tabelle links den Eindruckdurchmesser des Eichstabes und dazu oben den Eindruckdurchmesser des geprüften Stückes. Im Schnitt der waagrechten und senkrechten Spalte findet man die Zugfestigkeit (Fettschrift) und die Brinellhärte (Magerschrift) des geprüften Stückes. Die Tabelle gilt für Eichstäbe von 70 Kg/mm² Soll-Festigkeit entsprechend Brinellhärte 205. Hat der Eichstab eine Ist-Festigkeit von weniger oder mehr als 70 kg/mm², so muss man den der Tabelle entnommenen Wert der Festigkeit multiplizieren mit der Umrechnungszahl.

Istfestigkeit 70

Außer den Eichstäben mit 70 Kp/mm² trägt jeder Eichstab zwei Zahlen eingestempelt; oben die Ist-Festigkeit, unten die Umrechnungszahl. Bei Verwendung dieser Eichstäbe muß das in der Tabelle abgelesene Ergebnis mit der eingestempelten Umrechnungszahl multipliziert werden. In den Zahlentafeln für Stahl sind die Werte für Vergleichstäbe mit Festigkeiten von 66 bis 74 Kg/mm² angegeben. Es ist also lediglich darauf zu achten, welche Festigkeit der verwendete Vergleichsstab aufweist. Die Festigkeitswerte in den Zahlentafeln sind aus der Brinellhärte unter Zugrundlegung der Vornorm DIN 50150 (Ausgebe Mai 1957) errechnet. Bei Anwendung eines anderen Umrechnungsfakors sind die Festigkeitswerte der Tabelle auf den letzten Seiten zu entnehmen.

Härtevergleichsstäbe:

Die Vergleichsstäbe werden aus einem Spezialstahl gefertigt. Vor der Bearbeitung wird dieses Material „normal geglüht“ um ein gleichmäßiges Gefüge zu erreichen. Die Prüfung wird auf einer Härteprümaschine durchgeführt die regelmäßig durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) überwacht wird. Die Zugfestigkeit errechnet sich aus Härte-Brinell x 0,34 ergibt Kg/mm². Zulässige Abweichung +- 1%.

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